Grüne Oasen
Partizipatives Fotoprojekt von Sylwia Mierzynska und Verena Laschinger
Foto-Workshop / Foto-Ausstellung / Foto-Führung
zur Bundesgartenschau Erfurt 2021
Im Dezember 2019 bewarben wir uns mit dem partizipativen Fotoprojekt „Grüne Oasen“ für die BUGA 2021. „Grüne Oasen“ ist die neueste Fotoserie an der Fassadenfotogalerie, die Sylwia Mierzynska im September 2015 initiiert hat und mit Verena Laschinger auf dem Erfurter Petersberg realisiert. Amateure und Profis folgten ihrem Aufruf, Thüringens Natur abzubilden.
Grüne Oasen lässt den lost place aufblühen. 51 neue Fotografien verzieren die Fensterverschläge der unsanierten Defensionskaserne. Sie demonstrieren wie schön Nachhaltigkeit sein kann. Dass die bedruckten PVC-Bahnen nach Ende der BUGA 2021 zu Taschen vernäht werden, gibt dem Projekt nachhaltigen Sinn.
Das partizipative Fotoprojekt am Petersberg ist eng verbunden mit dem historischen Ort der Ausstellung, dem es wie die BUGA selbst einen neuen Charakter verleiht. Es schließt an die kreative Nutzung der leerstehenden Defensionskaserne an, die Sylwia Mierzynska mit Verena Laschinger seit September 2015 auf dem Petersberg realisiert. Zur BUGA verzieren 50 neue Fotografien – vergrößert auf je 185 x 115 cm, auf PVC gedruckt und an Spanplatten befestigt – die Fensterverschläge des historischen Gebäudes. Die Fassadendekoration verwandelt auf kreative und nachhaltige Weise das unsanierte Gebäude in eine attraktive Open Air Galerie. Im Zusammenspiel mit der farbenfrohen Fassadengestaltung der Peterskirche gegenüber, setzt die Fotoserie einen ästhetisch durchdachten, aber unaufdringlichen dekorativen Kontrastpunkt. Die Aufnahmen zeigen Pflanzen, die in Thüringen beheimatet sind sowie manch unerwartet grünen Ort mitten im städtischen Grau. Ziel ist, das alltägliche Wunder der Natur herauszustellen in Aufnahmen mit variabler Tiefenschärfe und mit Detailbeobachtungen, die doch auch auf die großen komplexen Zusammenhänge von Natur und Kultur, Verschwendung und Nachhaltigkeit verweisen. Wie all ihre partizipativen Fotoprojekte ist auch „Grüne Oasen“ uneingeschränkt dem Prinzip der Kooperation verpflichtet. Der Einladung zum gemeinschaftlichen Arbeiten folgten Menschen unterschiedlicher Herkunft, Amateure wie Profis ab 18 Jahren, Männer und Frauen. Auf der Flucht vor dem Virus nahmen sie Ihre Kameras mit ins Grüne, näherten sich in mehreren Workshops unter Leitung von Sylwia Mierzynska dem Projektthema fotografisch an und dokumentierten schließlich rettende grüne Oasen – Wiesen, Wälder, Balkone, urbane Gartenanlagen, Inseln im grauen Meer.
Mit unseren partizipativen Fotoprojekten richten wir uns bewusst an Menschen jeder Herkunft, Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion und sozialer Klasse, die gerne fotografieren – egal mit welcher Ausstattung. Mitmachen darf, wer unserer Einladung folgen mag. Unsere Projekte sind dem Prinzip der demokratischen Beteiligung verpflichtet. Wir fotografieren, um einen offenen Blick auf die Welt zu vermitteln. In gemeinsamen freien Workshops, in Seminaren an der Universität Erfurt oder an Thüringer Grundschulen laden wir die Teilnehmer*innen ein zum Diskurs über Fotografie, ihrer Geschichte, Technik und Kontexte. Wir verhandeln miteinander ästhetische Werte, führen Gespräche über Motive, Ressourcen und die Welt um uns und inspirieren uns gegenseitig auch im Dissens. Ziel ist nicht nur das gelungene Bild sondern vor allem der Prozess bewusster und kritischer Wahrnehmung sowie der originelle Blickwinkel. Dem bewussten Blick folgt, davon sind wir überzeugt, die achtsame Haltung bei jedem einzelnen. Und aus Aufmerksamkeit erwächst nachhaltige Veränderung für viele.
Wir bringen Menschen durch Fotografie zusammen, verschönern unsanierte Gebäude und bringen Farbe an graue Wände und Motive in blicklose Fensterrahmen. Wir verrücken Köpfe und verdrehen Augen. Am Ende tragen wir unsere Bilder bei uns – vor dem inneren Auge, als nachhaltige Zukunftsvision und Umhängtaschenunikat.
Unser partizipativen Fotoprojekte im öffentlichen Raum entstehen an verfallenen, leerstehenden Gebäuden. Die Idee ist im Prinzip räumlich flexibel und mobil. Die konkrete Umsetzung ist hingegen an den jeweils spezifischen Ort gebunden so wie die Fassadenfotogalerie an der Defensionskaserne speziell für die BUGA 2021 neu gestaltet wurde.
Auf der Flucht vor dem Virus sind wir mit unseren Kameras losgezogen, näherten uns in mehreren Workshops unter Leitung von Sylwia Mierzynska dem Projektthema fotografisch an und dokumentierten schließlich rettende Grüne Oasen – Wiesen, Wälder, Balkone, urbane Gartenanlagen, Inseln im grauen Stadtmeer. Die Pandemie wird irgendwann zu Ende sein, die Notwendigkeit nachhaltiger Veränderung und ressourcenschonendem Umgang mit der Natur bleibt.